Wer wir sind und
warum wir uns organisiert haben

Auf Grund der geplanten Umgestaltung des Colombiparks hatten wir unsere Initiative am 29. Januar 2019 gegründet.

Angeschlossen hatten sich zunächst vornehmlich Menschen, die am Colombipark wohnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ansässigen Büros, Praxen, Kanzleien und Gewerbebetriebe. Weiterhin Personen, die an einer sinnvollen, familienfreundlichen und menschenwürdigen Veränderung des Colombisparks unter Berücksichtigung stadtgeschichtlicher und denkmalpflegerischer Aspekte interessiert sind.

Die Planung für die Umgestaltung des Colombiparks wurde vom Dezernat V der Stadt Freiburg / Garten- und Tiefbauamt ab Mai 2018 hinter dem Rücken der direkt Betroffenen (Anliegende in Rosa- / Colombi- / Poststraße und Drogenabhängige) diskutiert und erarbeitet.

Erstmals vorgestellt hat die Stadtverwaltung die erarbeitete Neuordnung des Colombiparks bzw. die geplante Neugestaltung der nordwestlichen Parkecke (Rosa- / Colombistraße) durch eine Anwohnerinformation am 21. Januar 2019. Zu dieser Informationsveranstaltung waren von der Stadt jedoch lediglich in sieben, an dieser Parkecke gelegenen Häusern unpersönliche Einladungsschreiben in die Treppenhäuser verteilt worden. Auch die angrenzenden Schulen hatten keine Einladungen zu dieser Veranstaltung erhalten. Die Zuhörerschaft kam an diesem Abend durch eigenständige Informationsweiterleitung innerhalb der Nachbarschaft zustande.

Die Planung wurde bei dieser Veranstaltung von Baubürgermeister Haag und Frank Uekermann, Leiter des GuT, als beste und aus Denkmalschutzgründen einzig mögliche von angeblich 3 geprüften Varianten charakterisiert. Die Alternativlösungen konnten nicht gezeigt werden, sie seien wegen der starken Auflagen des Denkmalamtes sofort verworfen worden.

Im Laufe der Jahre 2019 / 2020 wurde die Brisanz der Thematik im Hinblick auf sozialpolitische Fragen, Aspekte des Denkmalschutzes und der Verhältnismäßigkeit an Investitionen immer sichtbarer und ebenso, wie rüde, überheblich, anmaßend und ignorant Verantwortliche der Verwaltung, viele der entscheidungstragenden Personen und ein Oberbürgermeister, der bei seiner Kandidatur „für einen Politikstil, der zuhört und ernst nimmt“ (Horn 2018, https://www.ob-wahl-freiburg.de/archiv/2018/www.martin-horn.de/ueber-mich.html) stehen wollte, über berechtigte Fragen der Bürgerinitiative zur Planung hinweggehen.

Im Juli 2020 wurde die Umgestaltung des Freiburger Colombiparks infolge der defizitären Haushaltslage durch die Corona-Pandemie als Tagesordnungspunkt zur Beschlussfassung im Gemeinderat abgesetzt.

Erneut im Gemeinderat vorgelegt wurde die Prestige-Investitionsmaßnahme in den Park am 26.07.2022. Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung hatten während der Zeit der Aussetzung des Projekts weiter die Strategie eingesetzt, die Planung – ohne die von der Bürgerinitiative aufgezeigten Schwachstellen und die generelle Fragwürdigkeit zu berücksichtigen – an den Betroffenen vorbei voranzubringen.

Insgesamt mussten wir in all dieser Zeit erfahren, dass Planungen und Entscheidungen der Stadtverwaltung Freiburg in erster Linie rein wirtschaftlichen Interessen bestimmter Personenkreise nachkommen und nicht – wie stetig behauptet wird – zum Wohle der Allgemeinheit erarbeitet und getroffen werden. Ein ehrliches Entgegenkommen, um gemeinsam mit Betroffenen ein wirksames und zielführendes Konzept auf den Weg zu bringen, gab es nie.

Wir haben zudem gelernt, dass Bürgervereine, wie in unserem Fall hier der Lokalverein Innenstadt Freiburg i. Br. e.V., kritisch zu betrachten sind. Sie werden von der Stadt zur Durchsetzung ihrer Interessen instrumentalisiert und dann vorgeblich als Vertreter der Bürgerschaft einbezogen. Der Freiburger Lokalverein Innenstadt hatte das Umgestaltungsprojekt daher von Anfang an mitgetragen und –  da hier wiederum Personenkreise mit bestimmten kapitalorientierten Interessenslagen organisiert sind – gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung gegen alle Betroffenen und dabei insbesondere ohne eine nachhaltige konzeptionelle Berücksichtigung der Drogenklientel durchgesetzt.

Mit der desaströsen Situation, die die Stadt Freiburg am Colombipark angerichtet hat, liegt es inzwischen für alle sichtbar vor Augen:

  • Ignoranz gegenüber berechtigten Einwänden der Betroffenen
  • eine Situation, die nicht funktionieren kann
  • Verantwortliche, die sich in fadenscheinige Rechtfertigungen verstricken
  • in hektischem Aktionismus herbeigeführte Nachbesserungsmaßnahmen, mit denen lediglich versucht wird, Schäden gering zu halten und die offensichtliche städtische Fehlplanung zu vertuschen
  • 2,2 Millionen Euro Steuergelder, die in verantwortungslosester Weise in den Sand gesetzt wurden
  • Verantwortliche, die, trotz schwerer und schwerster Vorkommnisse seit der Verlegung des Drogenplatzes, nicht den Anstand und die Größe besitzen, von fehlinvestierten Millionen und einem Konzept, das nie eines war, zum Wohle aller Betroffenen abzulassen